Geschichte

Austrotherm ist der Dämmstoffpionier in Österreich. Das Unternehmen wurde 1953 von Oswald Nowotny gegründet, der als erster Österreicher Styropor produzierte. Austrotherm ist Teil der Schmid-Industrie-Holding, zu der etwa auch Baumit und Murexin gehören. Seit 2001 ist die Austrotherm mit einer Vertriebsmannschaft in Deutschland vertreten. Im Jahr 2013 wird die Austrotherm Dämmstoffe GmbH gegründet und errichtet ein topmodernes Austrotherm XPS Werk in Wittenberge (Brandenburg). Anfang 2016 übernehmen Lars Peter und Alexander Sinner die Geschäftsführung der Austrotherm Dämmstoffe GmbH, welche den deutschen Markt bearbeitet.

1953

Die Anfänge gehen auf das Jahr 1953 zurück, als Oswald Nowotny in Wien als erster Unternehmer in Österreich mit der Herstellung von Styropor begann. Oswald Nowotny konzentrierte sich in der Anfangsphase auf den Einsatz von Styropor im Dekorbereich, wie z.B. Schaufensterpuppen oder Büsten. Entwickelt wurde das expandierte Polystyrol (EPS) - wie Styropor im terminus technicus lautet - ein Jahr zuvor vom deutschen Chemiekonzern BASF Ludwigshafen.

1964

Das eigentliche Marktpotential von Styropor lag jedoch in den hervorragenden Wärmedämmeigenschaften, die Nowotny schon bald veranlassten, eine Produktionsanlage für EPS-Dämmplatten zu entwickeln. In Purbach am Neusiedlersee errichtete er im Jahr 1964 ein zusätzliches Plattenwerk, das mit seiner Kapazität von mehr als 30.000 m³ pro Jahr dem wachsenden Bedarf bis Anfang der 80er Jahre gerecht wurde.

1980

Im Jahr 1980 erwirbt der Eigentümer der Wopfinger Stein- und Kalkwerke, Friedrich Schmid, die Firma Nowotny. Mit einem Absatzvolumen von rund 18.000 m³ erwirtschaftete Nowotny damals einen Jahresumsatz von € 945.000. Die beiden Erdölschocks und die damit verbundene Teuerungswelle bei den Energieträgern machte Energiesparen speziell beim Heizen und bei der Wärmedämmung zum Gebot der Stunde. Nowotny EPS-Platten wurden auf Grund ihrer hervorragenden Eigenschaften von der heimischen Bauwirtschaft sehr rasch als hochwertiger Dämmstoff akzeptiert, sodass bereits zwei Jahre nach der Übernahme durch Friedrich Schmid die Kapazitäten erweitert werden mussten.

1982

Die notwendige Kapazitätserweiterung gelang der Firma Nowotny faktisch mit einem Schlag durch die Übernahme eines in Pinkafeld ansässigen Styroporherstellers.

1990

Zur Erreichung der hochgesteckten Ziele investierte das Unternehmen in knapp zwei Jahren nicht weniger als € 4 Mio. und rüstete den Standort Pinkafeld mit einer modernen Produktionsanlage aus, die eine Erweiterung der Kapazität ermöglichte. In Purbach wurde 1990 die Produktion von extrudiertem Polystyrol-Hartschaumstoff, kurz XPS, aufgenommen. Bis zu diesem Zeitpunkt musste XPS in Österreich großteils von großen weltmarktbeherrschenden Chemiekonzernen importiert werden. Die Produktionstechnologie blieb streng geheim. Umfangreiche Forschungsarbeiten und Änderungen an der Produktionsanlage in Purbach führten letztlich zum Ziel: die "rosarote" Thermopan XPS-Platte. Nowotny ist damit Österreichs einziger XPS-Hersteller.

1991

Im Jahr 1991 nahm die Austrotherm Györ, ein 100%-Tochterunternehmen von Dämmstoffe Nowotny, den Betrieb im ungarischen Györ auf. Austrotherm produziert seither unter Verwendung westlicher Rohmaterialien hochwertige EPS-Dämmstoffplatten für den ungarischen Markt.

1993

Im Rahmen des 40-jährigen Firmenjubiläums erhielt das Unternehmen von Landeshauptmann Stix das Burgenländische Landeswappen verliehen.

1993

Im Sommer 1993 wurde Austrotherm Polen in Oswiedim gegründet. Der Standort, rund 40 Kilometer von Kattowitz entfernt, verfügt über ein Einzugsgebiet von 4 Mio. Einwohnern.

1994

Um europaweit einen einheitlichen Marktauftritt sicherzustellen, firmiert das Dämmstoffunternehmen seit 1994 auch in Österreich unter Austrotherm GmbH.

1995

Im Frühsommer 1995 geht die neue XPS-Produktionsanlage im Werk Purbach in Vollbetrieb. Austrotherm ist damit auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die beiden strukturschwachen Regionen Purbach und Pinkafeld. Am 2. Oktober 1995 wird Austrotherm im Rahmen eines Festaktes durch den Präsidenten der Burgenländischen Wirtschaftskammer, Franz Kröpfl, das Staatswappen der Republik Österreich für die hervorragende Qualität seiner Erzeugnisse und der Verdienste um die österreichische Wirtschaft verliehen.

1997

Anfang November 1997 nahm das dritte Austrotherm Polystyrol-Hartschaumstoffwerk in Osteuropa den Vollbetrieb auf. Am nördlichen Stadtrand von Bratislava wurde nicht nur eine hochmoderne EPS-Produktionsanlage errichtet, sondern auch eine Lagerhalle und Büroräumlichkeiten adaptiert und modernisiert.

1998

Austrotherm erhielt am 27. Mai 1998 von der ÖQS als einer der ersten Dämmstofferzeuger Österreichs die begehrte ISO 9001-Zertifizierung und wird damit seiner gelebten Qualitätsphilosophie voll und ganz gerecht. Innerhalb kürzester Zeit konnten alle Auflagen und Vorarbeiten abgeschlossen werden. Damit wird die bei Austrotherm bereits seit Jahren durchgeführte strenge Qualitätskontrolle schwarz auf weiß dokumentiert und lückenlos nachvollziehbar. Kunden können darauf vertrauen, dass Austrotherm Produkte sowie Qualitäts- und Servicemanagement ausnahmslos zukunftsorientierten Standards entsprechen.

1999

In Skierniewice - zwischen Warschau und Lodz – ging im Juli 1999 das zweite polnische EPS-Werk der Austrotherm-Gruppe in Vollbetrieb.

1999

Durch die Spitzenleistung der Austrotherm-Ingenieure ist es im August 1999 gelungen, eine neue Generation von Dämmplatten auf den Markt zu bringen. Durch die Verwendung von Luft als Zellinhalt entspricht die neue "AUSTROTHERM XPS TOP" höchsten ökologischen Anforderungen. Ein Großteil des investierten Geldes floss dabei in Forschung, Weiterentwicklung und Umweltschutz. Der Aufwand hatte sich gelohnt: Die TOP-Generation verfügt über sehr gute Wärmedämmeigenschaften, höchste Belastbarkeit, weitestgehende Feuchtigkeitsunempfindlichkeit und entspricht mit dem erzielten Zellinhalt Luft voll den ökologischen Anforderungen der Klimabündnis-Gemeinden Österreichs.

1999

Peter Schmid, seit 1993 im Unternehmen und seit 1996 Prokurist, wurde per 1.9.1999 zum geschäftsführenden Gesellschafter bestellt.

1999

1999 beginnt Austrotherm mit der Erschließung des rumänischen Marktes: Im September geht das neu errichtete EPS-Werk in Bukarest in Vollbetrieb. Damit startet Austrotherm in einem Hoffnungsmarkt, der mit 23 Millionen Einwohnern mittel- bis langfristig ein großes Wachstumspotential bietet. Das neue EPS-Werk wurde an der nördlichen Stadtgrenze von Bukarest auf einem 12.000 m² großen Industrieareal errichtet. Das EPS-Werk ist auf eine Jahreskapazität von 400.000 m³ ausgelegt.

2001

In Gyöngyös - rund 80 Kilometer nordöstlich von Budapest – ging im April das zweite ungarische EPS-Werk der Austrotherm-Gruppe in Vollbetrieb. Das neue Dämmstoffplatten-Werk wurde auf einem 26.000 m² großen Areal errichtet und beschäftigt 20 Mitarbeiter. In Gyöngyös steht nun eines der modernsten und leistungsstärksten Werke der gesamten Gruppe, die Jahreskapazität liegt bei 600.000 m³ EPS.

2003

Im August 2003 wurde das neue sehr modere EPS-Werk in Valjevo, 80 km südlich von Belgrad eröffnet. Das neue EPS-Werk wurde auf einem 12.000 m² großen Industrieareal errichtet und mit der neuesten Produktionstechnologie "Made in Austria" ausgestattet.

2003

Der Austrotherm-Eigentümer KR Friedrich Schmid erhält anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums von Austrotherm das Ehrenzeichen des Landes Burgenland.

2004

In Sofia wird 2004 mit der Errichtung eines Produktionswerkes zur Herstellung von EPS-Dämmstoffen (Styropor) begonnen. Das neue EPS-Werk wird mit Produktionstechnologie "Made in Austria" ausgestattet.

2005

Im Jahr 2005 wird die Produktion von Austrotherm XPS in Serbien mit österreichischer Qualität aufgenommen und die Zahl der Werke auf drei vergrößert.

2006

Im Juni wird das zweite Austrotherm EPS Werk in Horia in Nord-Ost-Rumänien eröffnet. Diese Investition ermöglicht den Export in die Ukraine und die Republik Moldawien. Im Jahr 2008 wird an diesem Standort auch die Produktion von Austrotherm XPS aufgenommen.

2007

Im nordwestbosnischen Bihac wird die Austrotherm BH d.o.o. gegründet, deren topmodernes EPS-Werk Anfang 2008 eröffnet wird. Die Investitionskosten betragen 5 Mio. € und ermöglichen den Export nach Kroatien. Im Herbst wird dem Dämmstoffpionier für die Produktgruppe Austrotherm XPS TOP das „Österreichische Umweltzeichen“ verliehen.

2008

Austrotherm wagt den Sprung über den Bosporus. Im Herbst 2008 geht das erste Austrotherm EPS Werk in der Türkei in Vollbetrieb. In den Standort vor den Toren der 15 Mio. Einwohner Metropole Istanbul werden 5 Mio. Euro investiert. Weiters wird im Bulgarischen Aitos an der Schwarzmeerküste das 2. bulgarische Austrotherm EPS Werk eröffnet. Im Oktober 2008 wurde im ungarischen Szekszárd das dritte EPS-Werk in Ungarn feierlich eröffnet. Die Gesamtinvestitionen des mit einer Jahreskapazität von 400.000 Kubikmeter EPS ausgestatteten Werkes beliefen sich auf 5 Mio. Euro.

2009

Austrotherm verstärkt seine Aktivitäten in der Slowakei mit Übernahme von 100% der Tochterfirma mit Sitz in Bratislava.

2010

Im Jahr 2010 wurde in die beiden österreichischen Werken und Produktentwicklung 7,7 Mio. Euro investiert. In Pinkafeld wurde in eine Produktionsanlage für die grauen besser dämmenden Austrotherm EPS PLUS Dämmplatten investiert. Deren Absatz wurde durch die groß angelegte Werbekampagne "Therma mit dem Schild von Austrotherm" stark angekurbelt. Weiters wurde die XPS-Produktion in Purbach erweitert. Dadurch ist man in der Lage, verstärkt die hochdruckfesten Austrotherm XPS TOP 50 und 70 Dämmplatten anzubieten. Außerdem wurde Austrotherm wegen der Innovationsstärke mit dem Preis "Arbeit durch Innovation" als Landessieger Burgenland ausgezeichnet. In Zagreb wurde eine Vetriebs-Tochterfirma gegründet.

2011

DI Gerald Prinzhorn wurde als neuer Geschäftsführer für Internationalisierung und Vertrieb neben dem geschäftsführenden Gesellschafter Peter Schmid bestellt. Austrotherm erreichte für die Erfindung des revolutionären WDVS-Befestigungssystem KlebeAnker Duplex den ersten Platz des Burgenländischen Innovationspreises im Bereich Großunternehmen.

2012

Im ersten Halbjahr 2012 übernahm Austrotherm ein EPS-Werk in Samac, Ostbosnien. Damit ist man in der Lage, Austrotherm EPS auch nach Slawonien (Ostkroatien) zu exportieren. Außerdem wurden 8 Mio. Euro u. a. in energieeffiziente Produktionsoptimierung in den österreichischen Standorten Pinkafeld und Purbach investiert.

2013

In Wittenberge, Deutschland wird ein Austrotherm XPS-Werk errichtet. Im Juni erhält der Geschäftsführende Gesellschafter Peter Schmid von Landeshauptmann Hans Niessl das Komturkreuz des Landes Burgenland im Rahmen der 60 Jahre Austrotherm Feier verliehen.

2014

Austrotherm unterzeichnet Aufnahmeurkunde des Werkes Pinkafeld.

2015

Austrotherm führt das Umweltmanagementsystem laut ISO 14001 und das Energiemanagementsystem nach ISO 50001 ein.

2016

Mit 1.1.2016 wird DI Gerald Prinzhorn alleiniger Geschäftsführer der Austrotherm Gruppe. Miteigentümer Peter Schmid übernimmt eine Funktion im neuen Austrotherm Beirat. In Deutschland (Austrotherm Dämmstoffe GmbH) übernehmen Alexander Sinner und Lars Peter die Geschäftsführung.

2017

Im deutschen Wittenberge wird die XPS-Produktion um 7 Mio. Euro erweitert. Es werden 10 neue Arbeitsplätze geschaffen.

2018

Austrotherm Ankara

Anfang April ging im Westen der türkischen Hauptstadt Ankara das dritte EPS-Dämmstoff-Werk in der Türkei in Betrieb.

2019

Mit der neuen Imagekampagne zum Thema Klimaschutz unterstreicht Austrotherm, dass man mit der richtigen und umweltfreundlichen Dämmung ein gutes und bewusstes Leben erreichen kann und lässt dabei den Wetter- und Klima-Experten Andreas Jäger zu Wort kommen. In Wittenberge erweitert Austrotherm Deutschland die Produktion, um XPS-Dämmplatten Thermobonding-Verfahren herstellen zu können.

2020

Mag. Klaus Haberfellner leitet ab 1.1. 2020 die Austrotherm Gruppe. Dr. Heimo Pascher übernimmt die technische Geschäftsführung. Mag. Robert Novak, bisher Vertriebsleiter, wird Geschäftsführer Vertrieb der Austrotherm Österreich. Austrotherm Serbien nahm in der südserbischen Großstadt Nis eine neue XPS-Produktionslinie in Betrieb. Corona zum Trotz wurden insgesamt 10 Millionen Euro in die beiden burgenländischen Produktionsstandorte Pinkafeld und Purbach investiert. In Purbach errichtete man neue Lagerhallen für die Fertigwaren und ein neue Lagerbüro.

2021

Im österreichischen Pinkafeld entstand ein Plusenergiebürogebäude, welches mehr Energie produziert als verbraucht. Ermöglicht wurde das durch die beste Dämmung und durch PV-Anlagen. Die Austrotherm GmbH startete einen österreichweiten klimaneutralen Abholservice für XPS-Baustellenverschnitte. XPS-Dämmstoff wird wieder zu XPS-Dämmstoff. In Grodków nimmt Austrotherm Polen den Betrieb eines topmodernen EPS-Dämmstoffwerkes auf. Die Investitionen belaufen sich auf 5,5 Mio. Euro. Außerdem wird die DCD IDEAL spol. s r.o. in Tschechien von Austotherm übernommen. Diese ist einer der führenden Hersteller von Styropor-Dämmstoffen für die Baubranche mit Werken in Slavětín und Dynin.

2022

Die Austrotherm Gruppe hat den rumänischen XPS-Dämmstoffproduzenten der Marke „Zentyss“ zu 100 % übernommen. Austrotherm nimmt das 3. EPS-Werk in Calan/Siebenbürgen (Rumänien) in Betrieb.

2023

Am Standort Purbach (Österreich) wurde eine 160 Meter lange und 21 Meter breite Produktionshalle, die mit modernster Extruder-Technologie ausgestattet ist, in Betrieb genommen.