Zum neuen, energieeffizienten Eigenheim steuert der Staat bis zu 15.000 Euro bei und übernimmt obendrein die Hälfte des Energieberater-Honorars
Seit Anfang April 2016 gelten gibt es für den Neubau eines Energiesparhauses mehr Förderung von der KfW. Verantwortlich für die Neuaufstellung des KfW-Programms ist die Umgestaltung der Energieeinsparverordnung (EnEV) zum Jahresbeginn 2016.
Der Höchstwert für den Jahres-Primärenergiebedarf wurde um 25 Prozent verschärft, um ca. 20 Prozent die Vorgaben für den Wärmeschutz von der Bodenplatte über die Wände bis zum Dach. Das heißt: Wer jetzt baut, muss die neuen Anforderungen erfüllen.
Fachleute sind sich allerdings einig: Bisher waren die Anforderungen der EnEV immer recht leicht zu erfüllen. Da es längst bezahlbare Hochleistungsdämmstoffe und Energieeffizienztechniken gibt, die ohnehin schon seit Jahren bei allen Varianten von Effizienz- und Energiesparhäusern erfolgreich eingesetzt werden, können Bauherren der neuen EnEV tatsächlich gelassen entgegensehen. „Bauen bleibt auch zukünftig bezahlbar, zumal höhere Baukosten mit niedrigen Zinsen, Zuschüssen und geringeren Energiekosten abgefedert werden können“, so Martin Kutschka, von der neu ins Leben gerufenen Initiative „Fördermittel nutzen“. Neu ist die branchenübergreifende, „konzertierte Aktion“ von Energieberatung, Fördermittelbeschaffung und Unternehmen der beteiligten Gewerke. Die Kompetenz des Deutsches Energieberater-Netzwerk e.V. (DEN e.V.), die Vollständigkeit der Fördermitteldatenbank foerderdata die Breite des Angebotes von Unternehmen, Verbänden und Organisationen gekoppelt mit finanziellen Anreizen, sucht Ihresgleichen. Die privat wirtschaftliche Initiative hat sich zum Ziel gemacht, Bauherren bei energieeffizienten Baumaßnahmen am Haus zu unterstützen und sich dafür auch die ihnen zustehenden Fördergelder zu sichern.
Der Staat schenkt Bauherren 15.000 Euro
Seit April wird die Entscheidung energieeffizient zu bauen, zusätzlich mit einem erweiterten Förderspielraum und einem erhöhten Förderbudget belohnt. Über die KfW-Bank stehen Bauherren und Hauseigentümern staatliche Fördergelder in Form von zinsgünstigen Förderkrediten oder Zuschüssen zur Verfügung. Bauherren die sich für ein modernes Energiesparhaus entscheiden, können neben dem klassischen „Wohneigentumsprogramm“ auf weitere Förderung im KfW-Programm „Energieeffizient Bauen“ setzen. In diesem Programm gibt die KfW ihre zinsgünstigen Förderkredite aus, wenn das neue Wohnhaus die vorgegebenen Energieeffizienzwerte erreicht. Nochmals bis zu 100.000 Euro je Wohneinheit können dann ab derzeit 0,75 Prozent effektiv finanziert werden. Gegenüber dem üblichen Bankkredit packt die KfW in dem Fall sogar noch eine Schippe oben drauf. Je nach Förderstufe erlässt sie 5 bis zu 15 Prozent des Kreditbetrags in Form eines Tilgungszuschusses. Das sind ansehnliche 5.000 bis zu 15.000 Euro die Bauherren zukünftig geschenkt bekommen.
Ein Energieberater holt für Sie das meiste raus
Wer die Effizienzhausförderung nutzen will, braucht einen Energieberater. Und auch an den Kosten für den baubegleitenden Energieberater im Neubau beteiligt sich die KfW neuerdings mit einem vierstelligen Zuschuss. Bisher konzentrierte sich diese Förderung nur auf geförderte Modernisierungsvorhaben. Nun können auch Bauherren die Hälfte des Beraterhonorars und bis zu 4.000 Euro als Zuschuss von der KfW erhalten.
Ein unabhängiger und in der Energieeffizienz-Expertenliste aufgeführter Energieberater (z.B. über das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V.) kennt sich sowohl mit der EnEV als auch mit der Förderung aus, erstellt die Effizienzhausberechnung, bestätigt den Förderantrag für die KfW und die Einhaltung aller Vorgaben nach Ausführung. Er begleitet das Bauvorhaben von der Planung über die Ausführung bis hin zur Fertigstellung, sei es bei der Detailplanung, der Wärmebrückenberechnung, oder beim Erstellen des Lüftungskonzepts. Er unterstützt bei Ausschreibung und Angebotsbewertung und kontrolliert die Bauausführung der energetischen Schwerpunkte. Der Energieberater sichert so gleichermaßen die Förderung und das Erreichen der gewünschten Energieeffizienz.
Hochwertiges Eigenheim günstig finanzieren
Mit Energieberater wird es vom Prinzip her einfach ein gefördertes KfW-Effizienzhaus zu bauen. Perfekt gedämmte Gebäudehülle und klimaschonende Haustechnik müssen mit den heutigen Möglichkeiten der alternativen Energieerzeugung kombinieren. Für die Mehrkosten vor allem in Technik, erhöht die KfW den Tilgungszuschuss von 10 auf 15 Prozent. Das Plus-Paket fürs Wohnhaus enthält vor allem eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine stromerzeugende Anlage auf Basis erneuerbarer Energien (zum Beispiel Photovoltaik) mit einem Stromspeicher. Die benötigte Energie für Heizung und Lüftung kann so direkt im Haus und unter Nutzung erneuerbarer Energien selbst erzeugt werden. Selbst das aufladen von E-Bike und E-Mobil ist so möglich und förderfähig. Der Traum vom Eigenheim: Neben den eigenen Wünschen und Ansprüchen, dem finanziellem Budget, den Vorgaben der Bauordnung und den Anforderungen der EnEV nun auch noch weitere und zudem strenge Anforderungen der KfW gerecht werden? Ein zusätzliches Hindernis oder eine mögliche Chance? Eindeutig eine Chance Energie und Geld zu sparen und hochwertige Effizienzmaßnahmen günstig zu finanzieren.